Die Bevölkerung ist gläubig, aber nicht fanatisch. So werden alle Religionen respektiert und religiöse Feste miteinander gefeiert. Dies zeigt von der großen Toleranz und kulturellen Reife der Mauritianer! Man findet Moscheen, katholische Kirchen, anlikanische Gotteshäuser, tamilische Kovile und hinduistische Shivalas. Auch der Fremde ist als Gast zum Besuch eingeladen.
Die Hindus stellen die absolute Mehrheit dar. So kommt es, dass man primär hinduistische Feste miterleben kann. Da die Feste gemeinsam von allen Religionszugehörigkeiten begangen werden, sind auf Mauritius sage und schreibe 21 arbeitsfreie Tage im Jahr.
Bei den Festen ist auch der Fremde gerne als Besucher gesehen, wobei ein religöses Fest nicht als Attraktion im touristischen Sinn zu sehen ist, sondern Behutsamkeit und Achtung der Vorrang gegeben werden muß. Die Grundregel beim Umgang mit fremden Kulturen ist unerläßlich!
Hindus (ca. 50 %)
Hauptsächlich indische Bevölkerung
Buddhisten (ca. 3 %)
Hauptsächlich chinesische Bevölkerung Feste: Chinesisches Neujahr, Laternenfest
Moslem (ca. 16 %)
Hauptsächlich indischer oder pakistanischer Herkunft Feste: Moharram, Eid El Fitr, Eid El Adha, Yaum-Un-Nabi
Christen (ca 31 %)
Hauptsächlich europäischer, afrikanischer und madegassischer Herkunft. Hier macht sich der Einfluß der französischen Herrschaft bemerkbar, da die Sklaven zum Katholizismus übertreten mußten. Feste: Alle katholischen Feste treffen Sie somit auf Mauritius an. Weihnachten z.B. hat Einzug in die Hotels genommen, was oft neben künstlichem Schnee und Weihnachtskugeln an Palmen etwas skuril anmutet.
Leider können die genauen Tage der Feste nicht angegeben werden, da es eine Abweichung des islamischen, hinduistischen und chinesischen Kalenders gegenüber unserem gibt.
« Januar: Yaum-Un-Nabi - islamisches Fest zum Gedenken an Mohammeds Todestag
« Ende Januar/Anfang Februar: Frühlingsfest - Höhepunkt des buddhistischen und konfuzianischen Volksglaubens. Feierliches Begehen des chinesischen Jahreswechsels. Dieses Fest wird in den Hotels ebenfalls gefeiert, meist in Form einer musikalischen und tänzerischen Darbietung (Drachentanz). Knallkörpersalven vertreiben die bösen Geister. Der Neujahrsgruß ist "kung tsi fa ts´ai".
Cavadee - Höhepunkt in der tamilischen Religion. Zur Erinnerung an die Befreiung einer göttlichen Prinzessin aus den Händen eines Dämonen. Diesem Fest geht eine intensive Vorbereitung der Teilnehmer (Männer) an der stattfindenden Prozession voraus. Dazu gehören 10-tägiges Fasten, Schlaf nur auf Strohmatten, sexuelle Enthaltsamkeit, Verzicht auf Genußmittel wie Tabak und tägliche Gebete. Am Festtag wird das Cavadee, ein bogenartiges Gestell, geschmückt mit Blumen, beschwert mit Gewichten zum Flußufer oder Meer gebracht und mit Milchschalen behängt. Einige der Gläubigen stechen sich Nadeln durch Wange und Zunge, aber auch muster- förmig angeordnete Nadeln werden in Brust oder Rücken angebracht. Das Cavadee wird mit Hilfe einer Stange auf den Schultern in rhythmischen Bewegungen in der Prozessin zum Tempel getragen. Die Qualen sind von den gläubigen Tamilen nur in Trance zu erdulden. Am Tempel angekommen, werden die Gläubigen vom Priester gesegnet und die Milch über das Götterbild gegossen, die Nadeln werden entfernt. Anschließend findet ein Festmal mit sieben Curries statt, die Cavadees werden am nächsten Tag abgeschmückt und dem Fluß oder Meer übergeben.
« Ende Februar/Anfang März Maha Shivaratree - Ein hinduistisches Fest mit dem jährlich größten Pilgerzug zum heiligen Wasser des Grand Bassin (Ganga Talao). Gemäß vedischer Kosmologie gibt es in unserem Universum drei Planetensysteme:die höheren, himmlischen Planeten, die mittleren Planeten, zu denen auch die Erde zählt und die niederen, die höllischen Planeten. Dies ist eingebettet in eine gigantische kosmische Schale. In alten Überlieferungen heißt es, dass der Ganges, der Heilige Fluß Indiens, jenseits dieser Schale seinen Ursprung hat und auf die Erde geleitet wurde, um diese zu reinigen. Der Kratersee Grand Bassin hat nach einer mauritianischen Legende eine unterirdische Verbindung zum Ganges, außerdem wurde bei einem der ersten Pilgerfahrten nach Indien Gangeswasser in das Grand Bassin gegossen. Es wird Wasser entnommen und Shiva-Statuen damit benetzt und Opfergaben am Ufer des Grand Bassin hinterlegt.
« März Holi - Ein hinduistisches Fest etwa 14 Tage nach Maha Shivaratree. Nach einer mythologischen Erzählung ist der Hintergrund des Festes der Feuertod der bösen Holika. Dieses Fest ist ein sehr ausgelassenes Fest, bei dem gesungen, getanzt und getrommelt wird, es symbolisiert den Sieg des Guten über das Böse
« Juli Eid El Fitr - Islamischer Feiertag. Bildet den Abschluß des Fastenmonats Ramadan.
« August/September Pére Laval - Dieses Fest ist dem Apostel von Mauritius gewidtmet, dem wunderbare Heil- kräfte zugeschrieben werden. Ziel der Pilgerzüge ist das Grab in Sainte Croix.
« Oktober/November Divali - Hinduistisches Lichterfest. Die ganze Insel erstrahlt im Lichterglanz der mit Lichterketten geschmückten Häuser. Auf den Straßen und in Vorgärten stehen kleine mit Öl gefüllte Tonlampen. Natürlich werden auch Feuerwerke gezündet. An Freunde wird selbst hergestelltes Gebäck verteilt. Viele Hotels bieten Abends eine Vorstellung mit traditionellen indischen Tänzen. Überlieferung: Dieses Fest symbolisiert den Sieg von Laksmi, Königin des Reichtums, über Bali, den König der Dämonen. Dieses Fest wird ebenfalls mit Ram und Krishna in Verbindung gesetzt.
Ganga Asnan - Hinduistisches Fest. Da der Heilige Fluss Ganges in den Indischen Ozean mündet, gehen die Gläubigen zum Meeresufer, bringen Opfergaben in Form von auf Palmblätter angeordneten Speisen wie Kokosnuss, Banane, Brotteig und Blüten, Räucherstäbchen und kleinen Öllampen. Oftmals wird diese Opfergabe dem Meer übergeben. Die Gläubigen steigen ins Meer und nehmen rituelle Reinigungen von ihren Sünden vor.
Teemeedee - Fest der tamilischen Hindus. Es findet an unterschiedlichen Orten und in der Zeit zwischen Oktober und März statt. Auch hier geht wieder eine wochenlange körperliche und meditative Vorbereitung voran. Nach der Segnung der Gläubigen durch den Priester beginnt die Zeremonie des "Feuerlaufens".
« November Fronleichnam - Christliches Fest. Findet einen Tag nach Allerheiligen statt. Die Gläubigen besuchen ihre Toten auf dem Friedhof und gedenken ihrer durch Kränze und Blumen- schmuck. Oftmals kann man den Einfluß der afrikanischen und madegassischen Traditionen beobachten, indem die Gläubigen die Gräber mit Wasser begießen oder den Toten ihr Lieblingsessen oder sogar Zigaretten und Rum auf das Grab stellen.